Unerwartete Beschaulichkeit in direkter Nachbarschaft zum Mode-Viertel von Minami Aoyama (南青山)
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Besucher, die sich in das schicke Mode- und Einkaufsviertel Omotesandō (表参道 / おもてさんどう) und das angrenzende Minami Aoyama (南青山 / みなみあおやま) “verlaufen”, tun dies natürlich in erster Linie, weil sie Ausschau nach den großen Namen der Mode halten. Keine der berühmten Marken darf hier fehlen. Andere verschlägt es hierher, weil gerade in dieser Ecke Tōkyōs seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts atemberaubende Beispiele moderner Stadtgestaltung entstanden sind, die nicht selten eine höchst interessante Symbiose von Architektur und Mode darstellen.
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Dem Kunstliebhaber werden das “Nezu Kunstmuseum” (根津美術館) und seine exquisiten Sammlungen ein Begriff sein – in atemberaubender Weise präsentiert in einem Gebäude des Star-Architekten Kengo Kuma (隈・研吾 / くま・けんご).
Fall Sie sich für beides nicht interessieren, verpassen Sie unter Umständen ein besonders Schmuckstück im Schatzkästlein Tōkyōter Gartenbaukunst. Deswegen möchte ich hier wenigstens einen kleinen Eindruck vom Garten des Nezu Kunstmuseums bieten – wie es der Zufall so wollte, hatte der Garten sich zur Harmonie mit der aktuellen Ausstellung, die Faltwände mit Iris- und Glyzinien-Motiven zum Gegenstand hat, entschlossen. Sprich: Im Garten blüten Iris und Gyzinien um die Wette.
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Das Museum geht auf eine Stiftung des japanischen Industriellen Kaichirō Nezu (根津・嘉一郎 / ねづ・かいちろう) zurück, der von 1860 bis 1940 lebte und auch Präsident der Eisenbahngesellschaft Tōbu (東武鉄道 / とうぶてつどう) war. 1941 war das Museum in der privaten Residenz des Stifters, eingebettet in einen weitläufigen Garten im japanischen Stil, in Minami Aoyama eröffnet worden. Seit 2009 ist das Museum in einem besonders “gelungen” zu nennenden Beispiel der Arbeiten Kengo Kumas untergebracht, das modernen Stil und Materialien mit japanischen Elementen verbindet.
Mit einem Schwerpunkt auf vormoderne Kunst umfassen die Sammlungen des Museums über 7.400 Exponate. Darunter sieben Nationalschätze, 87 wichtige Kulturgüter und 94 wichtige Kunstobjekte.
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Auch wenn Sie sich für dererlei nicht interessieren sollten – Sie müssen doch zumindest die finanziellen Konsequenzen tragen… Der Garten kann nur nach Entrichtung des Eintrittsgeldes für das Museum betreten werden. Aber danach können Sie sich, wenn Sie möchten, mit einem kleinen Päuschen in dem Café (auch von Kengo Kuma) im Garten verwöhnen.
Öffnungszeiten
(Museum, Garten, Café):
10:00 Uhr bis 17:00 Uhr (letzter Einlass: 16:30 Uhr).
Montags geschlossen (fällt ein Feiertag auf Montag, bleibt das Museum statt dessen dienstags geschlossen) und während der Installation neuer Ausstellungen.
Außerdem geschlossen während der Neujahrs-Feiertage.
Eintrittsgebühren
Zutritt zu den ständigen Ausstellungen
Ewachsene: 1000 Yen
Oberschüler und älter: 800 Yen
Zutritt zu den Sonderausstellungen
Erwachsene: 1200 Yen
Oberschüler und älter: 1000 Yen
Gruppen von 20 und mehr Personen erhalten einen Nachlass von 200 Yen pro person.
Wie man hinkommt
- Ungefähr 8 Minuten zu Fuß vom Ausgang A5 der U-Bahnstation Omotesandō station (表参道駅) der Linien Ginza (銀座線), Hanzōmon (半蔵門線) und Chiyoda (千代田線) der Tōkyō Metro (東京メトロ / とうきょうメトロ).
- Falls Sie keine Stufen laufen möchten, nehmen Sie den Ausgang B3 – von dort sind es ungefähr 10 Minuten bis zum Museum.
Sehen Sie auch:
Nezu Museum (根津美術館)
– Ein Gipfel der Eleganz (鏨の華)
– Beschläge und japanische Schwerter
– aus der Sammlung von Toshimo Mitsumura (光村利藻)
– (1877 – 1955)