Tōkyō Olympics 2020 vs. 1964 (Olympiapark Komazawa / 駒沢オリンピック公園)

24. May 2016

1964 der letzte Schrei – aber noch lange kein altes Eisen

00 Komazawa Olympic Park

Komazawa Olympic Park (駒沢オリンピック公園)

Eine englische Version dieses Artikels finden Sie hier.
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Als Sean Connery (James Bond) 1967 im schnittigen Sportflitzer und Akiko Wakabayashi (Aki) an seiner Seite von Blofelds Schergen gejagt in “Man lebt nur zweimal / You Only Live Twice” aus der Stadt rast, war das Gelände im Stadtteil Setagaya (世田谷区 / せたがやく), das sich heute “Olympiapark Komazawa” (駒沢オリンピック公園 / こまざわおりんぴっくこうえん) nennt, unverzichtbare “location” (wenn auch nur für Bruchteile einer Sekunde) – hier stand damals schon, was vielleicht in der Zukunft mal zum architektonischen Standard werden konnte. Heute wissen wir: Die “Wagnisse in Beton”, zu denen man in den 60er Jahren den Mut hatte, sind inzwischen Stahl und Glas gewichen, aber ihre gelungenen Vertreter haben ihren futuristischen Charme nicht verloren.

25 Komazawa Olympic Koen

Komazawa Olymic Park (駒沢オリンピック公園)

Und wenn sich eine Anlage, die einst für die olympischen Sommerspiele 1964 errichtet wurde, anschickt, auch in 2020 noch ihren “Mann” zu stehen, kann man durchaus von Zeitlosigkeit sprechen.

Bei den Bauwerken, die heute im Olympiapark Komazawa zu sehen sind, muss man allerdings etwas weiter ausholen, denn ihre Geschichte reicht noch weiter zurück. Ursprünglich hatten hier schon Sportstätten für die olympischen Sommerspiele von 1940 entstehen sollen (auch für dieses Jahr war die Wahl auf Tōkyō gefallen). Nachdem der 2. Weltkrieg ausgebrochen war, hatte Japan aber sein Recht auf Ausrichtung der Sommerolympiade 1940 allerdings zurückgegeben – die Baupläne wurden seinerzeit nicht umgesetzt.

Heute bietet der Park – neben reichlich Grün – ein paar sehr eindrucksvolle Vertreter der Architektur der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

01 Komazawa Olympic Koen

Komazawa Olympic Park (駒沢オリンピック公園)

Werfen wir zunächst auf das größte der Sportarenen auf dem Gelände, das “Sportstadion” (陸上競技場 / りくじょうきょうぎじょう), das bei den olympischen Sommerspielen 1964 u.a. für die Vorrunden im Fußball genutzt wurde.

Heute wird es nicht nur für Highschool-Wettkämpfe (wie am Tag meines Besuches) genutzt, sondern auch für Spiele der J-League und andere wichtige Sportveranstaltungen. Das Stadion, das sich in einem tadellosen, ja fast neuwertigen zustand befindet, bietet Platz für 20.010 Zuschauer. Und natürlich wird es auch 2020 wieder zum Einsatz kommen.

Beherrscht wird der Park aber sicherlich von dem Zentralplatz (Chūō Hiroba / 中央広場 / ちゅうおうひろば), auf den im Grunde die ganze Anlage hinläuft. Mit seiner weiten, unbegrünten Fläche von 80 x 215 Meter ist er groß genug, dass ich darauf auch größere Menschenmassen “verlaufen” können.

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Central Plaza (中央広場)

12 Komazawa Olympic Koen

Central Plaza (中央広場)

Dieser weite Platz, der sich in nordnordswestlicher-südsüdöstlicher Richtung zwischen dem Sportstation und der Sporthalle (zu ihr komme ich noch) erstreckt, wird seinerseits dominiert von dem Olympia-Gedenk-Turm (オリンピック記念塔 / おりんぴっくきねんとう). Dieser, an eine japanische Pagode (aber eine unfassbare 12 Stockwerke hohe) erinnernde Turm aus Stahlbeton, ragt 50 Meter in die Höhe und ist wohl das herausragendeste (allerdings natürlich nicht das größte) Gebäude im Olympiagelände. Da der Turm in einem blau gekachelten Wasserbecken steht, könnte man ihn auf den ersten Blick auch für einen etwas eigenartigen Sprungturm halten.

Wie oben erwähnt befindet sich auf der dem Sportstadion gegenüberliegenden Seite des Zentralplates die Sporthalle (駒沢体育館 / こまざわたいいくかん), das einzige Gebäude auf im Olympiapark, dass zumindest von außen einen etwas “in die Jahre gekommenen” Eindruck macht und die Grenzen der Belastbarkeit von Stahlbeton aufzeigt. Innen bietet es aber eine durchaus neuzeitliche, funktionale Halle für die unterschiedlichsten Sportveranstaltungen.

Insgesamt erinnert das Gebäude doch schon so ein bisschen an den städtische Sporthalle von Tōkyō (東京体育館 / とうきょうたいいくかん) im Stadtteil Sendagaya, die in ihrer heutigen Erscheinung auf einen Neubau aus dem Jahre 1991 zurückgeht.

Die Sporthalle von Komazawa bietet 3.875 Zuschauern Platz und beherbergt zusätzlich noch ein Museum mit Artefakten der olympischen Spiele von 1964 (keine Eintrittsgebühr).

Neben verschiedenen Freilicht-Sportplätzen auf dem Gelände des Olympiaparks Komazawa möchte ich folgender Einrichtung Erwähnung tun:

Der “Chiririn”-Platz (チリリン広場 / ちりりんひろば), zwischen Sportstadion und Baseball-Stadion, der als  “Kleinkind-Fahrrad-Übungsplatz” (幼児用自転車練習場 / ようじようじてんしゃれんしゅうじょう) eingerichtet ist und dafür auch tatsächlich genutzt wird. Gleich gegenüber gibt es den “Chiririn-Course” (チリリンコース), der auch als Fahrrad-Übungsgelände für Kleinkinder dient – aber eben für die, die sich mit ihrem Fahrrad schon etwas vertrauter gemacht haben oder mit der ganzen Familie mit vierrädrigen Fahrrad-Droschken unterwegs sind.

Wen es jenseits der dicht bewaldeten Außenbezirke des Parks zu einem Treffpunkt zieht, findet ihn im “Rondell” (円形花壇 / えんけいかだん) zwischen dem zweiten Ballsportplatz (駒沢第二球技場 / こまざわだいにきゅうぎじょう)  und der Baseball-Arena (駒沢硬式野球場 / こまざわこうしきやきゅうじょう) im Nordwesten des Parks.

24 Komazawa Olympic Koen

Komazawa Olympic Park / Rondell (駒沢オリンピック公園・円形花壇)

Hier schließt sich im nordwestlichsten Zipfel des Geländes auch noch der “Plansch-Teich” (ジャブジャブ池 / じゃぶじゃぶいけ) an, der im Sommer wohl ein besonderes Wasservergnügen für jung und alt darstellt, während meines Besuchs aber in trauriger Weise ausgetrocknet aussah.

22 Komazawa Olympic Koen

Wading Pool (ジャブジャブ池)

Vom Nordwestend des Parks kommt man übrigens auch ganz elegant wieder zurück zur Bahnstation Komazawa Daigakumae (駒沢大学前 / こまざわだいがくまえ), ein Stück entlang der Komazawa Kōen Dōri (駒沢公園通り / こまざわこうえんどおり) in nördlicher Richtung, und dann an der Tamagawa Dōri (玉川通り / たまがわどおり) (die von einer monströsen Hochstraße “geziert” wird), nach rechts, sprich: Osten.

Wie man hinkommt:

Von Shibuya (渋谷 / しぶや) mit der Den’entoshi-Linie (田園都市線 / でんえんとしせん), die sozusagen die Verlängerung der Tōkyō Metro Hanzōmon-Linie (東京メトロ半蔵門線 / とうきょうめとろはんぞうもんせん) bildet, nach Komazawa Daigaku (駒沢大学前 / こまざわだいがく). Nehmen Sie den “Park Exit” von dort, der auf die Jiyû Dōri (自由通り / じゆうどおり) führt (wenn Sie die auf dem Bild zusehende Szenerie erblicken, nach rechts abbiegen)

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Komazawa Daigaku Ekimae (駒沢大学駅前)

– nach weniger als 15 Minuten Gehzeit in südlicher Richtung erreichen Sie den östlichen Eingang zum Komazawa Park, direkt auf der Ostseite des Sportstadions.


Tōkyō Skytree – 東京スカイツリー (Teil 2)

9. March 2013

Nur Fliegen ist höher…

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00 Tokyo Skytree

Vor einem Dreivierteljahr wurde der Tōkyō Skytree, der mit einer Gesamthöhe von 634 Metern höchste Turm der Welt (und nach dem Burj Kalif in Dubai das zweihöchste Bauwerk der Welt) der Öffentlichkeit übergeben (sehen Sie hierzu auch meinen Artikel “Tōkyō Skytree (東京スカイツリー) – Wenn hoch nicht mehr hoch genug ist…. “). Während der ersten Monate konnten Eintrittskarten nur im Vorverkauf erworben werden – und waren schneller ausverkauft, als man sich versehen konnte. Einzelne Hotels hatten Kontingente erhalten und ihren Gästen den Aufenthalt mit Konbinationsangeboten aus Hotelzimmer und Skytree-Ticket schmackhaft gemacht. Seit Juli 2012 können Eintrittskarten auch an der Tageskasse erworben werden.

Und am 25.2.2013 habe ich es dann auch endlich gewagt, mich in die Schar der Besucher einzureihen. Die späten Herbst- und Wintermonate eignen sich für eine Auffahrt auf den Turm besonders, weil sie die klarsten und sonnigsten Tage mit sich bringen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Offensichtlich ist noch immer eine gehörige Portion an Zeit und Geduld erforderlich, wenn man die Aussichtsplattformen des Skytree besuchen möchte. Der Andrang ist noch immer grandios – er übersteigt wohl schon seit Monaten das, was die Planer erhofft hatten. Ich will nicht so weit gehen, und den Turm zur „Cash-Maschine“ hochstilisieren, aber ein Verlustgeschäft ist er ganz sicher auch nicht.

Skytree Eingangshalle

Skytree Eingangshalle

Wie dem auch sei: Auch längeres Anstehen zum Erwerb von Eintrittskarten lohnt sich! Und, wie üblich in Japan, können Sie sich darauf verlassen, dass alles wohlgesittet und reibungslos über die Bühne geht. Die beiden Eingangshallen im 4. OG des Turmgebäudes sind in der Lage, spielend 2.000 Menschen und mehr aufzunehmen. Erstreckt sich die Schlange dieser Wartenden auf den Innenbereich der Eingangshalle, ist mit einer Wartezeit von 80 bis 90 Minuten zu rechnen. Wir haben auch „gerechnet“ – und entsprechend gewartet. Wer schlecht zu Fuß ist, sollte überlegen, ob nicht ein Voraberwerb im Internet ratsam wäre (die Internetseite wird jedoch nur auf Japanisch angeboten). Ansonsten ist das Warten aber gar nicht soooo langweilig, weil es in der nördlichen Eingangshalle eine Ausstellung von „Skytree-Kunst“ gibt, die durchaus sehenswert ist. Mit den Methoden traditioneller Handwerkskunst, wird hier das Thema „Skytree“ bearbeitet.

Skytree Eingangshalle

Skytree Eingangshalle

In der Haupthalle unterhalten Videowände mit allerlei Interessantem über den Turm und seine Umgebung.

Skytree Eingangshalle

Skytree Eingangshalle

Nach dem Erwerb des Tickets für die Auffahrt zum „Floor 350“ (sprich: der oberen der drei unteren Aussichtsplattformen, die sich „Tōkyō Skytree Tembo Deck“ nennen, die sich in 350 Metern Höhe befindet) geht es wirklich in Windeseile nach oben – die Aufzüge legen die Strecke in wenigen Sekunden zurück, mit einer Geschwindigkeit von 36 km/h (das ist zwar langsamer als im „Landmark Tower“ in Yokohama, aber immer noch atemberaubend – allerdings nur ohren-, aber nicht knochenbelastend).

Und falls Sie es sich gerade gefragt haben sollten: “Tembo” steht für das japanische Wort “展望 / てんぼう” und bedeutet “Ausblick”.

Skytree Eingangshalle, Schalter

Skytree Eingangshalle, Schalter

Schon hier liegt Ihnen die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen, denn die schrägen Fenster lassen auch einen Blick senkrecht nach unten zu (sofern man/frau schwindelfrei genug ist). Bei guter Sicht geht der Blick natürlich weit über die Stadtgrenzen Tōkyōs hinaus – die Berge im Westen und Nordwesten sind ebenso zu sehen, wie Yokohama im Süden und die Bucht von Tōkyō. Und an nicht wenigen Tagen im Jahr ist auch der Fuji-san zu sehen.

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Hier, im „Floor 350“ gibt es ein „Skytree Café“. Ein Stockwerk tiefer, im „Floor 345“ befindet sich der „Skytree Shop“ und das „Skytree Restaurant 634 (musashi)“.
An dieser Stelle vielleicht auch eine (mögliche) Erklärung für die Höhe des Turmes:
Das Gebiet, auf dem sich die heutige Hauptstadtpräfektur Tōkyō ausbreitet, hieß früher “Musashi-no kuni”. Und die Phonetik dieses “mu-sa-shi” lässt sich eben auch mit “sechs-drei-vier” verstehen. Deswegen lag eine Gesamtbauhöhe in Ahnlehnung an den alten Provinznamen nahe. Sagt man.  Außerdem lebt die japanische Schreibweise für “Musashi” (武蔵) auch noch im Name des Eigentümers des Tōkyō Skytree weiter, der Tōbu (東武) Eisenbahngesellschaft.

Und wiederum ein Stockwerk tiefer, im „Floor 340“ besteht nicht nur die Möglichkeit, sich an einem weiteren „Skytree Café“ zu entspannen, sondern auch einen Blick durch in den Boden eingelassene Fenster senkrecht nach unten zu werfen, bzw. sich selbst mutig auf diese Glasplatten zu stellen. Es mag eine Frage der Empfindung sein, aber ich fand die entsprechende Installation im Tōkyō Tower schwindelerregender, obwohl sie sich in 200 Meter geringerer Höhe befindet.

Skytree Tembo Deck Floor 350, Skytree Café

Skytree Tembo Deck Floor 350, Skytree Café

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick durch das Bodenfenster

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick durch das Bodenfenster

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350

Skytree Tembo Deck Floor 350, Blick zum Tokyo Tower

Skytree Tembo Deck Floor 350, Blick zum Tokyo Tower

Skytree Tembo Deck Floor 350, Sumidagawa (im Hintergrund: Landmark Tower)

Skytree Tembo Deck Floor 350, Sumidagawa (im Hintergrund: Landmark Tower)

Natürlich werden die meisten Besucher den Ehrgeiz haben, auch die oberen Aussichtsplattformen in der „Tōkyō Skytree Tembo Galeria“ zu besuchen – mit 451,2 Meter Höhe (am „Sorakara Point“) die dritthöchste Aussichtsplattform auf dieser Welt. Nur der Burj Kalifa in Dubai (Aussichtsplattform in 452 Meter Höhe) und das Shanghai World Financial Center (Aussichtsplattform in 474 Meter Höhe) bringen einen noch höher hinaus – aber ich wage mal zu bezweifeln, ob der Blick von dort oben ähnlich atemberaubend ist (was natürlich Geschmackssache ist). Wer absoluten Wert auf Ranglisten legt, kann sich damit brüsten, sich hier auf dem höchsten freistehenden Turm der Welt zu befinden und damit auch auf der höchsten Aussichtsplattform eines Turmes.

Aber Meterangaben sind Schall und Rauch, wenn man erst mal dort oben ist! Meines Erachtens ist die Aussicht selbst gar nicht mal wesentlich grandioser als aus 350 Meter Höhe, aber schon allein der Ort ist die Auffahrt wert. Die „Tōkyō Skytree Tembo Galeria“ windet sich nämlich in einem gläsernen Schlauch (dem 110 Meter langen „Air Walk“) um den Turm selbst von 445 Metern Höhe nach oben in 450 Meter Höhe. Schwindelfreiheit ist zumindest nicht gänzlich fehl am Platze!

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Aber Worte können ohnehin schlecht beschreiben, was ein Besuch des Tōkyō Skytree bedeutet – selbst die paar Bilder, die ich zur Illustration ausgewählt habe, geben nur einen schalen Abklatsch wieder.

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Tokyo Gate Bridge

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Tokyo Gate Bridge

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Tokyo Disneyland

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Tokyo Disneyland

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick nach Chiba

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick nach Chiba

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Kinshicho

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Kinshicho

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick zum Tokyo Tower

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick zum Tokyo Tower

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick nach Asakusa

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick nach Asakusa

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Innenstadt und Shinjuku

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Innenstadt und Shinjuku

Es bleibt dann immer noch dem Geschmack des Besuchers überlassen, ob er den zentralen Ausblick vom Tōkyō Tower oder z.B. von Roppongi Hills „interessanter“ findet, als den eher dezentralen vom Tōkyō Skytree. Ich persönlich habe mein Faible für den Tōkyō Tower zwar nicht über Bord geworfen, aber doch immerhin um einen neuen Aspekt erweitert.

Für all diejenigen, die sich Sorgen über die Standfestigkeit des Turmes machen: Die Konstruktion aus festem Kern innen und flexibler Netzkonstruktion außen gilt als besonders stabil und vibrationsfrei. Was so hochmodern daherkommt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als die Umsetzung der jahrhundertelangen Erfahrung aus dem Pagodenbau mit modernen Mitteln – beide Konstruktionsprinzipien ähneln einander verblüffend!

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick auf das 31-stöckige Nachbargebäude

Skytree Tembo Galeria Floor 445-450, Blick auf das 31-stöckige Nachbargebäude

Nach dem Besuch des Tōkyō Skytree sollten Sie auch noch einen Blick in die Restaurant- und Shopping-Arkaden der „Solamachi“ werfen – des großen, modernen Komplexes, der sich zu Füßen des Turmes ausbreitet.

Wie man hinkommt:

Die Stationen „Oshiage Skytree“ (押上スカイツリー / おしあげスカイツリー) bzw. “Tōkyō Skytree” werden von gleich vier Linien angefahren:

  • Tōkyō Metro Hanzōmon Linie (東京メトロ半蔵門線 / とうきょうメトロはんぞうもんせん)
  • Toei Asakusa Linie (都営浅草線 / とえいあさくさせん)
  • Tōbu Skytree Linie (東武スカイツリー線 / とうぶスカイツリーせん)
  • Keisei Oshiage Linie (京成押上線 /けいせいおしあげせん )

Öffnungszeiten:

täglich von 8 Uhr bis 22 Uhr (für regulär erworbene Tageskarten; Öffnungszeiten können bei Massenandrang oder schlechtem Wetter kurzfristig geändert werden) – letzter Einlass um 21 Uhr.

Ticketverkauf (Stand 1.10.2019):

Zum Vergrößern bitte anklicken!

  • Kinder unter 5 Jahren sind frei.
  • Beträge in Klammern gelten für Behinderte (Ausweis vorlegen!)
  • Für die “Fast Skytree Tickets” gibt es keinen Behindertenrabatt.
  • An Tagen mit hohem Besucheraufkommen, kann der Verkauf von “Combo Tickets” eingestellt werden.
  • Bitte sehen Sie die Webseite des Skytree für die genaue Festlegung der jeweils feiertags gültigen Preise ein.

Falls Ihnen die Preise „gesalzen“ vorkommen, lassen Sie sich vielleicht damit trösten: Auf die Höhenmeter umgerechnet, ist der Tōkyō Skytree nicht teurer als der Tōkyō Tower…

Die oben genannten Preise gelten nur für die vor Ort für die Benutzung am gleichen Tag erworbenen Tickets. Der Tōkyō Skytree bietet eine solche Vielzahl an Möglichkeiten des Vorab- oder Sonderverkaufs (u.a. auch für ausländische Touristen), dass es zu weit führen würde, diese her alle aufzuzählen. Die Webseite des Tōkyō Skytree gibt detaillierte (und in Teilen auch verwirrende) Auskunft darüber.

Sehen Sie auch:

Tōkyō Sky Tree (東京スカイツリー)
– Wenn hoch nicht mehr hoch genug ist….

Yokohama Landmark Tower (横浜ランドマークタワー)
– Japans (immer noch) höchster Wolkenkratzer

Roppongi Hills Sky Deck (Bilder/Pictures)
– Dem Himmel etwas näher – die Stadt im Panorama

Tōkyō bei Nacht / Tōkyō at Night (Engl./dt.)
– Gesehen vom Tōkyō Tower (東京タワー)

Tōkyō – einst & jetzt / before & after (Engl./dt.)
– Eine Stadt wächst und gedeiht


Chidorigafuchi – 千鳥ヶ淵

13. April 2012

Kirschblütenpracht am Kaiserpalast
Cherry Blossoms’ splendour at the Imperial Palace

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist zwar auch so, dass Kaisers extra für die Zeit der Kirschblüte die Pforten öffnen und dem gemeinen Volk den Zutritt zum Kaiserpalast einräumen würden. Aber das geschieht natürlich nicht ganz so ungezwungen, wie in der Ecke der Stadt, die Gegenstand dieses kleinen Artikels ist, und die zum ehemaligen Areal der Burg von Edo gehört – und die wiederum ist im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in den Palast des Kaisers umgewandelt worden.

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

To say it right upfront: Of course the Imperial family also opens the gates to grant the general public access to the Imperial Palace to allow everyone that very special kind of cherry blossoms viewing. But that might not be as casual as it can be done in the corner of the city which is subject to this little article – an area that belongs to the former Edo Castle – which was „converted“ into the Imperial Palace in the last third of the 19th century.

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Die alten Befestigungsgräben und -Mauern der Burg von Edo gehören zu den schönsten Orten für einen Spaziergang in der Metropole – nicht nur zur Zeit der Kirschblüte. Aber während der Kirschblüte sind sie vielleicht die berauschendsten. Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵 / ちどりがふち), am nordwestlichen Ende der Wassergräben gehört spätestens dann zum absoluten Muss für jeden Besucher der Stadt. Nirgendwo sonst lässt sich so lauschig unter einem weiß-rosa Dach von Kirschblüten hoch über den von Kirschblüten regelrecht zugeschneiten Wassergräben lustwandeln.

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

The old moats of Edo Castle belong to the most beautiful places for a stroll in the megalopolis – not just when the cherry trees are blossoming. But during the cherry blossom season they may very well be the most intoxicating place. Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵 / ちどりがふち), at the northeastern corner of the moats, are practically a must for all visitors during that time of the year. There is no better place to have a cosy walk beneath a roof of pinkish-white cheery blossoms, high above the waters of the moats, also practically snowed in by the cheery blossoms’ pedals.

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Während des Wochenendes der prächtigsten Kirschblüte (meist das erste Wochenende im April) sollte man allerdings eine gehörige Portion an Geduld und Zeit mitbringen, falls man sich für eine Ruder- oder Tretbootfahrt in diesem Abschnitt des inneren Burggrabens interessiert – der Andrang ist gigantisch. Schließlich wissen die Einheimischen auch, was schön ist.

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

During the cherry blossom’s high season (usually on the first weekends of April) one should, however, bring a long a hefty portion of patience and time, should one wish to go boating by one of the rowing- or pedal-boats – there is very heavy rush of people. After all: Also the locals know a pretty thing when they see it…

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Im Südabschnitt von Chidorigafuchi befindet sich übrigens die nationale Gedenkstätte (千鳥ヶ淵戦没者墓苑 / ちどりがふちせんぼつしゃぼえん / Chidorigafuji senbotsusha boen) zu Ehren der über 350.000 gefallenen, japanischen Soldaten des 2. Weltkrieges, die bis heute nicht identifiziert werden konnten.

The southern part of Chidorigafuchi houses the national memorial (千鳥ヶ淵戦没者墓苑 / ちどりがふちせんぼつしゃぼえん / Chidorigafuji senbotsusha boen) to honour the more than 350,000 Japanese soldiers that were killed during World War II. and who remain unidentified.

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵)

Wie man hinkommt:
Mit der Chūō-/Sōbu-Linie (中央線 / 総武線 / ちゅうおうせん / そうぶせん) der Japan Rail (JR) zum Bahnhof Ichigaya (市谷 / いちがや) und von dort ca. 300 Meter bis zum Yasukuni-Schrein (靖国神社 / やすくにじんじゃ)  und dort auf der anderen Seite der Yasukuni Dōri (靖国通り / やすくにどおり).

Oder mit der Toei Subway Shinjuku-Linie (新宿線 / しんじゅくせん), bzw. den Tōkyō Metro Tōzai-Linie (東西線 / とうざいせん) und Tōkyō Metro Hanzōmon-Linie (半蔵門線 / はんぞうもんせん) nach Kudanshita (九段下 / くだんした), Ausgang 2.

Eintrittsgebühr:
Für den Besuch von Chidorigafuchi wird keine Eintrittsgebühr erhoben.

How to get there:
Take the Japan Rail (JR) Chūō-/Sōbu line (中央線 / 総武線 / ちゅうおうせん / そうぶせん) to Ichigaya station (市谷 / いちがや). From there its about 300 meters to the Yasukuni Shrine (靖国神社 / やすくにじんじゃ) and some 200 meters more on the other side of the Yasukuni Dōri (靖国通り / やすくにどおり).

Or either with the Toei Subway Shinjuku line (新宿線 / しんじゅくせん), or the Tōkyō Metro Tōzai line (東西線 / とうざいせん) and Tōkyō Metro Hanzōmon line (半蔵門線 / はんぞうもんせん) respectively to Kudanshita (九段下 / くだんした), exit no. 2.

Admission fee:
There is no admission fee for the visit of Chidorigafuchi.

Sehen Sie auch…
Please also see…

Chidorigafuchi (千鳥ヶ淵) (Bilder/Pictures)
– Alle Jahre wieder: Kirschblütenrausch am Kaiserpalast
– Like every year: Intoxicated by cherry blossoms at the Imperial Palace

Sehen Sie auch (weil er direkt in der Nachbarschaft ist)
A
lso see (because it’s right in the neighbourhood):

Yasukuni Jinja (靖国神社) (Engl./dt.)
– Ein berühmter Stein des Anstoßes
– Shrine of scandalous fame

Und weil es zu einer anderen Tageszeit auch berauschend aussieht…
And because it’s also quite exhilarating at another time of the day…

Chidorigafuchi Yozakura (千鳥ヶ淵・夜桜) (Bilder/Pictures)
– Nicht nur die Sterne kommen nachts heraus…
– Not only the stars come out at night…


U-Bahn-Benutzung / Einzelfahrscheine

14. August 2010

(Information in English is available from the Tōkyō Metro’s website: http://www.tokyometro.jp/global/en/)
Die Ansicht der Bilder in diesem Artikel kann vergrößert werden, indem man sie durch Anklicken in einem neuen Fenster öffnet und dort nochmals anklickt. Mit zweimal “zurück” kommen Sie wieder in den Artikel.

U-Bahn-Linien in Tōkyō
Neben den zahlreichen privaten Bahnunternehmen und den Zügen von Japan Rail (JR), gibt es in Tōkyō zwei U-Bahnsysteme: Die mehrheitlich dem Staat gehörende „Tōkyō Metro“ (東京メトロ) und die von der Stadt (bzw. Metropolregierung) betriebene „Toei Subway“ (都営地下鉄 / とえいちかてつ / Toei Chikatetsu). Jede Linie hat ihre eigene Erkennungsfarbe – mit ihr kann sie nicht nur im Linienplan schnell gefunden werden, sondern auch die U-Bahnstationen sind mit entsprechenden Farbsymbolen gekennzeichnet.

Zur Tōkyō Metro gehören die folgenden Linien:
Ginza Linie (orange) (銀座線) (14,3 km)
Marunouchi Linie (rot) (丸ノ内線) (24,2 km)
Hibiya Linie (grau) (日比谷線) (20,3 km)
Tōzai Linie (hellblau) (東西線) (30,8 km)
Chiyoda Linie (grün) (千代田線) (24 km)
Yurakuchō Linie (olivgelb) (有楽町線) (28,3 km)
Hanzōmon Linie (violett) (半蔵門線) (16,8 km)
Namboku Line (blaugrün) (南北線) (21,3 km)
Fukutoshin Linie (braun) (副都心線) (20,2 km)

Linienplan Tōkyō Metro / 東京メトロ

Linienplan Tōkyō Metro / 東京メトロ

Zur Toei Subway gehören folgende Linien:
Asakusa Linie (blassrot) (浅草線) (18,3 km)
Mita Linie (blau) (三田線) (26,5 km)
Shinjuku Linie (gelbgrün) (新宿線) (23,5 km)
Ōedo Linie (magenta-rot) (大江戸線) (40,7 km)

Linienplan Tōei Subway / 東映地下鉄

Linienplan Tōei Subway / 東映地下鉄

Für all diejenigen, die nicht mit einer „Suica“- oder „Pasmo“-Karte unterwegs sind (siehe mein Artikel „Öffentlicher Nahverkehr – Fahrscheine (Suica)“ ), kommt dann irgendwann die Frage: Wie kaufe ich ein Ticket für die Fahrt mit der U-Bahn?

Nichts (oder sagen wir mal besser: wenig) ist leichter als das! Solange man nicht zwischen den Linien der Tōkyō Metro oder der Toei Subway (bzw. anderen Betreibern des öffentlichen Personennahverkehrs) wechselt, ist es wirklich einfach. Und da es auf den Webseiten der jeweiligen Verkehrsbetriebe keine deutsche Beschreibung für den Kauf und die Verwendung von Fahrscheinen gibt, hier eine kleine Zusammenfassung anhand des Ticketsystems der Tōkyō Metro (bei der Toei Subway funktioniert das alles natürlich genauso).

Fahrpreis ermitteln:
In den meisten Stationen gibt es neben oder über den Fahrscheinautomaten eine Tabelle mit den wichtigsten U-Bahn-Stationen im Metropolgebiet und den jeweils zu entrichtenden Fahrpreisen. Wer einen Internetzugriff parat hat, kann sich auch den „Tōkyō Transfer Guide“ (allerdings nur in Englisch) dienen lassen. Leider ist diese Fahrpreistabelle oft nur (wie unten zu sehen) in Japanisch vorhanden (dafür aber auch mit Blindenschrift ausgestattet).

Fahrpreistabelle (Beispiel: Bahnhof Kita Sandō)

Fahrpreistabelle (Beispiel: Bahnhof Kita Sandō)

Fahrschein kaufen:
An den Fahrscheinautomaten kann man sowohl Einzelfahrttickets, als auch Tageskarten, als auch andere Karten zu Sondertarifen erwerben. Mehrere zusammen reisende Personen können ihre Fahrscheine „in einem Aufwasch“ kaufen, indem vor dem Geldeinwurf die Personenzahl gewählt wird. Die Maschinen nehmen Münzen und Scheine an (einzelne Maschinen können die Annahme von 2.000 Yen-Scheinen, 5.000 Yen-Scheinen oder 10.000 Yen-Scheinen verweigern). Die hier abgebildeten Fahrscheinautomaten gehören zu denen einer älteren Generation. Neue Automaten sind fast durchgängig über selbsterklärende, berühungsempfindliche Bildschirme zu bedienen.

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ (Fahrscheinauswahl)

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ (Fahrscheinauswahl)

Werfen Sie den von der Tariftabelle abgelesenen Fahrpreis ein (wenn Sie den Betrag nicht passend haben: kein Problem! Die Maschine gibt Wechselgeld!). Auf dem Display erscheinen die Beträge in den Preisstufen der Fahrpreise simultan mit ihrem Geldeinwurf. Drücken Sie auf den Betrag, der Ihrem gewünschten Fahrpreis entspricht. Ticket und Wechselgeld werden ausgeworfen.

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ (Münzeinwurf)

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ (Münzeinwurf)

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ (Detail)

Fahrscheinautomat Tōkyō Metro / 東京メトロ (Detail)

Sollten Sie Probleme haben, den für Ihr Fahrziel richtigen Fahrpreis zu ermitteln – kein Grund zur Sorge! Kaufen Sie einfach das jeweils günstigste Ticket (160 Yen bei der Tōkyō Metro, 170 Yen bei der Tōei Subway) – den Rest können Sie am Ziel ihrer Reise entrichten (wie das funktioniert, wird weiter unten beschrieben).

U-Bahnbereich betreten:
An der Zugangsschranke zum U-Bahnbereich führen Sie Ihren Fahrschein in den Schlitz oberhalb eines mit 投入口 (Einwurf) bezeichneten großen, grünen Pfeils ein (die Bedienelemente der Schranken befinden sich immer rechts – widerstehen Sie also dem Versuch, „alles mit links“ erledigen zu wollen). Während Sie durch die Zugangsschranke gehen, erscheint Ihr Fahrschein wieder im hinteren Drittel derselben oben. Nehmen Sie den Fahrschein wieder an sich und behandeln Sie ihn während der Fahrt pfleglich – Sie brauchen ihn beim Aussteigen wieder.

Sollte Ihr Fahrschein einen Fehler aufweisen, schließt sich die Zugangsschranke und ein Warnsignal ertönt. Gehen Sie dann wieder zurück und wenden Sie sich an das freundliche Personal, das es in jeder Station gibt (hier wird Ihnen auch geholfen, wenn Sie kein Japanisch können).

U-Bahnzugang (Beispiel: Bahnhof Kita Sandō)

U-Bahnzugang (Beispiel: Bahnhof Kita Sandō)

U-Bahn-Zugang (Fahrscheineinwurf)

U-Bahn-Zugang (Fahrscheineinwurf)

Benutzen der U-Bahnen:
Während Sie sich auf den U-Bahn-Plattformen bewegen, halten Sie sich immer hinter der weißen bzw. gelben Linie, die einen Sicherheitsabstand bei einfahrenden Zügen gewährleisten soll. Viele Bahnhöfe sind inzwischen mit automatischen Zugangstüren am Bahnsteigrand versehen – die Gefahr, versehentlich auf die Gleise zu geraten, besteht dort nicht mehr. Überall aber halten die Züge genau an der Stelle, an der sich die Zugangstüren bzw. entsprechende Markierungen am Bahnsteigrand befinden. Sie können sich also ganz ordentlich – wie das hier Sitte ist – in einer, bzw. zwei Reihen an den jeweiligen Waggon-Zugängen „in Position bringen“.

Ihr Aussteigen oder Umsteigen im U-Bahnbereich können Sie übrigens vorausschauend planen und sich Wege ersparen: In allen U-Bahnstationen hängen Stationsverzeichnisse der jeweiligen Linie, in denen auch verzeichnet ist, welcher Waggon in welcher Station dem Ausgang, der Rolltreppe oder dem Aufzug am nächsten ist, bzw. von welchem Waggon aus der Umsteigeweg in eine andere Linie besonders kurz ist. Das ist schon deswegen hilfreich, weil die U-Bahnen in Tōkyō immer mit acht bzw. zehn Waggons fahren – also entsprechend lang sind.

Wagenstandsanzeiger (Fukutoshin-sen)

Wagenstandsanzeiger (Fukutoshin-sen)

Beim Ein- und Aussteigen nehmen Sie Rücksicht auf die anderen Reisenden – auch wenn diese nicht immer mit gutem Beispiel voran gehen. In den Hauptverkehrszeiten kann es schon mal etwas ruppiger zugehen – aggressives Verhalten ist aber auch hier nicht angebracht. Vertrauen Sie immer darauf: Im Bewegen von Menschenmassen sind Japaner unerreicht!

Bitte achten Sie auch darauf, dass es auf einigen Linien während der morgendlichen Rush Hour Waggons gibt, die nur von Frauen und kleinen Kindern benutzt werden dürfen – sie befinden sich meist am Anfang oder am Ende des Zuges. Die Bahnsteige sind dort ebenfalls gekennzeichnet.

Hinweis auf Waggon nur für Frauen / Women Only

Hinweis auf Waggon nur für Frauen / Women Only

Das Telefonieren mit Mobiltelefonen ist in den meisten U-Bahnen zwar möglich, wird aber – um es einmal freundlich auszudrücken – nicht gern gesehen. Online-Dienste und E-Mails, die sich in Japan auch auf dem Mobiltelefon großer Beliebtheit erfreuen, dürfen aber genutzt werden. Ausnahme: Wenn Sie sich in der Nähe der so genannten „Courtesy Seats“ (für ältere Mitreisende, Fahrgäste mit körperlichen Gebrechen, Schwangere oder Erwachsene mit Kleinkindern) aufhalten, sollten Sie Ihr Mobiltelefon ganz abschalten.

Im Übrigen gilt: Mobiltelefone sind im „mana mode“ (manner mode) zu betreiben. Sprich: Klingeltöne sind verpönt (sie gelten ganz allgemein als störend) – das Mobiltelefon sollte nur Vibrationsalarme oder Lichtsignale abgeben.

Gutes Benehmen ist in Japan fast schon eine Selbstverständlichkeit – auch in den U-Bahnen. Werfen Sie auch einen Blick auf meinen Artikel: U-Bahn-Etikette.

Fahrpreis-Korrektur:
Zum Verlassen der U-Bahnbereiche führen Sie Ihren Fahrschein wieder in eine der Ausgangsschranken ein.

Sollte Sie Ihre U-Bahnfahrt weiter geführt haben, als Sie ursprünglich geplant hatten (bzw. falls Sie von vornherein ohnehin nur den günstigsten Fahrschein gekauft haben), wird die Ausgangsschranke am Ziel Ihnen das Verlassen des U-Bahnbereichs verweigern. Auch das ist kein Grund zur Panik – man muss auch nicht peinlich berührt deswegen sein, denn das passiert selbst dem gewieftesten U-Bahnfahrer (Einheimischen genauso wie Fremden).

Sollte dies passieren, gehen Sie wieder zurück und suchen Sie den „Fahrpreiskorrektur-Automaten“ (Fare Adjustment Machine) in der Nähe der Ausgangsschranken. Führen Sie ihren Fahrschein in den entsprechenden Schlitz der Maschine ein. Auf dem Bildschirm erscheint der noch zu entrichtende Fahrpreis, den Sie bitte einwerfen (falls Sie den Betrag nicht passend haben – kein Problem, auch hier gibt es Wechselgeld). Anschließend wirft der Automat Ihren Fahrschein wieder aus, mit dem Sie nun ungehindert durch die Ausgangsschranke kommen sollten. Auch hier gilt: Sollte ausnahmsweise mal etwas nicht funktionieren: An jedem Zugang/Ausgang gibt es Personal, das Ihnen weiterhilft.

Die Ausgangsschranken behalten Einzelfahrscheine übrigens ein und bedanken sich auf einem entsprechenden Display.

"Fare Adjustment"-Automat

“Fare Adjustment”-Automat

Umsteigen in andere Linien (auch in Linien der Toei Subway):
Beim Umsteigen in eine andere Linie der Tōkyō Metro müssen Sie meist keine Schranke passieren – die U-Bahnbereiche der Linien sind meist miteinander verbunden, auch wenn Sie unterirdisch schon mal längere Wege zurücklegen müssen.

In einigen Stationen müssen allerdings auch dann die Ausgangssperren passiert werden, wenn in eine andere Linie der Tōkyō Metro umgestiegen werden soll. Passieren Sie in diesem Fall (wie auch, wenn Sie in die Linie eines anderen Betreibers umsteigen) die orange gekennzeichneten Ausgangssperren (die Ihren Fahrschein dann auch nicht „verschlucken“).

Allerdings darf der Umsteigevorgang nicht mehr als 30 Minuten in Anspruch nehmen – sonst ist der Erwerb eines neuen Fahrscheins unumgänglich.

Hinter den Ausgangssperren befinden sich in allen Stationen Lagepläne der näheren Umgebung sowie eine Liste der Ausgänge und Orte, die sich in der Nachbarschaft dieser Ausgänge befinden. Ein tolles System, das auch dem Ortsunkundigen die Orientierung leicht macht. Meist sind die Beschreibungen auch in Englisch vorhanden.

Umgebungsplan (Beispiel: Bahnhof Kita Sandō)

Umgebungsplan (Beispiel: Bahnhof Kita Sandō)

Lesen Sie auch:

Öffentlicher Nahverkehr – Tickets (Suica)

U-Bahn-Etikette / Subway Etiquette

U-Bahnen in Tōkyō: Teil 1: Fukutoshin-Linie – Kita-Sandō

U-Bahnen in Tōkyō: Teil 2: Fukutoshin-Linie – Shibuya

U-Bahnen in Tōkyō: Teil 3: Fukutoshin-Linie – Shinjuku-sanchōme


U-Bahnen in Tōkyō (Teil 2)

23. May 2009

Beispiel: Fukutoshin-Linie (副都心線)
Teil 2: Shibuya (渋谷)

Shibuya eki

Shibuya eki

Nachdem ich im ersten Teil dieser Artikel-Trilogie meinen “Haus”-Bahnhof, Kita-Sandō, und die neue Fukutoshin-Linie allgemein vorgestellt habe, gibt dieser Artikel einen optischen Eindruck von der aufwändig gestalteten Endstation der Fukutoshin-Linie in Shibuya wieder.
Hier haben sich die Architekten austoben dürfen (namentlich der bekannte japanische Architekt Tadao Andō) – das Ergebnis ist eine leicht futuristische, großzügige U-Bahnstation, die raschen Zugang zu den anderen hier verkehrenden U-Bahnlinien der “Tōkyō Metro” ermöglicht:

– Ginza-Linie (銀座線)
– Hanzōmon-Linie (半蔵門線).

Außerdem bietet sie Anschluss an den Bahnhof von Shibuya, der zu den belebtesten der Stadt gehört. Hier verkehren folgende Linien:

– JR East, Saikyō-Linie (埼京線)
– JR East, Shōnan-Shinjuku-Linie (湘南新宿ライン)
– JR East, Yamanote-Linie (山手線)
– JR East, Narita Express (成田エクスプレス)
– Tōkyū Tōyoko-Linie (東急東横線) (zwischenzeitlich direkt mit der Fukutoshin-Linie verbunden)
– Tōkyū Den’entoshi-Linie (東急田園都市線)
– Keiō Dentetsu Inokashira-Linie (京王井の頭線)

Fahrkartenautomaten am Haupteingang zur U-Bahnstation:

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Zugänge zu den U-Bahnsteigen:

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Hohe, helle, geräumige Bahnsteige:

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Modell des architektonischen Entwurfes der Station Shibuya (渋谷) der Fukutoshin-Linie (副都心線):

副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Und hier noch ein Blick auf die Gleisanlagen, die schon bei der Eröffnung erkennen ließen, dass hier zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere Anschlüsse geschaffen werden sollen (wie inzwischen geschehen – die U-Bahn wurde mit den Zügen der Tōkyū Tōyoko-Linie (東急東横線) verbunden):

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Und los geht die Fahrt in den Tunnel in Richtung Norden:

Shibuya eki/Fukutoshin-sen - 渋谷駅/副都心線

Shibuya eki/Fukutoshin-sen – 渋谷駅/副都心線

Weitere Artikel zum Thema:

U-Bahnen in Tōkyō – Teil 1: Fukutoshin-Linie, Kita Sandō
U-Bahnen in Tōkyō – Teil 3: Fukutoshin-Linie, Shinjuku-sanchōme
U-Bahnen in Tōkyō – Teil 4: Ginza-Linie – Shibuya
Öffentlicher Nahverkehr – Fahrscheine
U-Bahn-Etikette / Subway-Etiquette